Tennis ABC

Advantage
Englische Bezeichnung für Vorteil. Advantage bezeichnet den Vorteil in einem Spiel nach einem vorausgegangenen Gleichstand.
Der Aufschlag bei Vorteil wird immer von links ausgeführt. Man nennt daher die linke Spielhälfte auch Vorteilseite.

Ass
Direkter Punkt mit einem Aufschlag, der vom Gegner nicht berührt werden kann. Berührt der Gegner den Ball, ohne ihn zurückzuspielen, nennt sich dieser Punktgewinn "Service-Winner".

Aufschlag
Der Ballwechsel wird mit dem Aufschlag eröffnet. Der aufschlagende Spieler (Aufschläger) muß den Ball von einer beliebigen Position hinter der Grundlinie in das Aufschlagfeld spielen, das diagonal gegenüber liegt. Der Aufschläger hat dafür 2 Versuche (1. und 2. Aufschlag). Bei Netzberührung wird der Aufschlag wiederholt, unter der Voraussetzung, daß der Ball korrekt im Aufschlagfeld landet.
Der Aufschlag ist der einzige Schlag im Tennis, der ohne Einfluß des Gegners ausgeführt wird und sollte daher intensiv trainiert werden.
Es werden drei Aufschlagvarianten unterschieden:
1. Gerader Aufschlag: Der Ball wird ohne Schnitt gespielt.
2. Slice-Aufschlag: Der Ball wird mit Seitenschnitt gespielt.
3. Twist- oder Kick-Aufschlag: Der Ball wird mit Topspin und leichtem Seitenschnitt gespielt.

Aus
engl.: Out
Der Ball hat, ohne vorher aufgesprungen zu sein, den Boden des Spielfeldes oder eine ständige Einrichtung außerhalb des Spielfeldes getroffen.
Der Schiedsrichter streckt den Arm in Schulterhöhe seitlich in die Richtung, in der der ball "aus" gegangen ist. Die Handfläche zeigt zum Schiedsrichter, die Finger sind ausgestreckt und geschlossen. Sitzt der Linienrichter auf derselben Seite wie der Schiedsrichter, zeigt der Arm nach vorn.

Ball
Die äußere Hülle des Balles muß gleichförmig und nahtlos, seine Farbe weiß oder gelb sein.
Der Durchmesser des Balles muß nach den Bestimmungen der ITF mehr als 6,35 cm und weniger als 6,67 cm betragen, sein Gewicht mehr als 56,7g und weniger als 58,5g. (2000 und 2001 werden Bälle getestet, die 6 bis 7 Prozent größer sind.)
Der Ball muß eine Sprunghöhe von mehr als 134,62 cm und weniger als 147,32 cm aufweisen, wenn er aus einer Höhe von 254 cm auf eine betonierte Unterlage fallen gelassen wird.
Der Kern des Spielballes besteht aus zwei Gummihalbschalen, die unter Hitze zusammengeschweißt werden. Danach wird der Filz in zwei Teilen aufgeklebt. So entsteht die helle Naht.
Seit 25 Jahren werden Tennisbälle mit gelbem Filz gespielt. Diese Wandlung von weißem zu gelbem Ball war vor allem der Wunsch des Fernsehens.

Bespannung
Das "Herz" des Tennisschlägers ist die Bespannung. Sie beeinflußt das Tennisspiel am meisten. Während sich der Spieler auf seinen Schläger selbst verlassen kann, es sei denn, der Schläger bricht, verändert sich die Bespannung laufend. Jede Saite verliert mit der Zeit an Spannkraft und Elastizität, verstärkt vor allem durch die Beanspruchung beim Spiel. Je nach Eigenschaften des Bespannungsmaterials schneller oder langsamer.
Die erwünschte elastische Besaitung ist von der Art der Bespannung, dem Härtegrad und dem Durchmesser der Saite abhängig. So werden Längsseiten häufig um 1 kg härter bespannt als Quersaiten. Auf dem Schlägerrahmen sind die entsprechenden Vorschriften oder Empfehlungen aufgedruckt. Man findet Angaben zwischen 24 und 32 Kilogramm, je nach Größe des Schlägerkopfes. Der Spieler findet meist die für ihn ideale Bespannungshärte erst nach längerem Ausprobieren.
Die Schläger werden auf mechanischen oder elektronischen Maschinen nach einem vorgegebenen Bespannungsschema bespannt, was einige Fachkenntnisse und viel Übung erfordert. Je nach Technik verwendet der Besaiter zwei oder vier Knoten.

Break
Wenn ein Spieler das Aufschlagspiel des Gegners gewinnen kann, dessen Aufschlag durchbricht, nennt man dies ein "Break. Dem Break kommt eine satz vorentscheidende Bedeutung zu, da in der Regel ein Aufschläger sein Spiel gewinnt kann.

Centre Court
Hauptplatz einer Tennisanlage, meist der Platz, auf dem das Endspiel stattfindet, bzw. die meisten Zuschauer Platz finden. Der Centre, wurde ursprünglich, wie der engl. Begriff vermuten läßt, in der Mitte des Geländes angelegt.

Clubs
In Deutschland gibt es 10.305 (Stand Juli 1998) Vereine oder Abteilungen von Sportvereinen, in denen Tennis gespielt wird. Mit 2.312 Vereinen führt der Bayerische Tennis-Verband die Rangliste an, gefolgt von Niedersachsen mit 1.255 Vereinen und Württemberg mit 1.065 Vereinen.

Coach
Betreuer und Trainer eines Spielers/einer Mannschaft.
Da der Trainer im Tennis weitgehende Betreuungsaufgaben übernimmt und daher eine enge Bindung zum Spieler aufbaut, wird er deshalb häufig als Coach bezeichnet.

Deutscher Tennis Bund (DTB)
Dachverband der 18 Landesverbände in Deutschland

(Badischer Tennisverband, Bayerischer Tennis-Verband, Tennis-Verband Berlin-Brandenburg, Hamburger Tennis-Verband, Hessischer Tennis-Verband, Tennisverband Mecklenburg-Vorpommern , Tennisverband Mittelrhein, Tennis-Verband Niederrhein, Niedersächsischer Tennisverband, Tennisverband Nordwest, Tennisverband Rheinland-Pfalz, Saarländischer Tennisbund, Tennisverband Sachsen-Anhalt, Sächsischer Tennis Verband, Tennisverband Schleswig-Holstein, Thüringer Tennis-Verband, Westfälischer Tennis-Verband, Württembergischer Tennis Bund) mit insgesamt 2,1 Millionen Mitgliedern in 10.305 Vereinen (Stand Juli 1998.

Der DTB wurde 1902 in Berlin mit 23 Clubs als Deutscher Lawn Tennis Bund (DLTB) gegründet. Im Jahr 2000 ist er hinter dem Deutschen Fußball Bund (DFB) und dem Deutschen Turner Bund der drittgrößte Sportfachverband.

Direktannahmen
sind Teilnehmer, die sich nach ihrer Spielstärke direkt für das Hauptfeld qualifiziert haben, oder weil sie dort keine Aufnahme mehr finden können, für die Qualifikation.

Doppel
Mannschaftspiel mit 2 x 2 Spielern (Damen- Herren- oder Gemischtes (Mixed) Doppel. Gespielt wird auf dem Doppelfeld, das rechts und links um jeweils 1,37 Metern verbreitert ist.

Doppelfehler
Erster und sowohl zweiter Aufschlag landen nicht korrekt im Aufschlagfeld. Der Returnspieler bekommt den Punkt.

French Open
Offene Französische Meisterschaften (franz.: Internationaux de France), eines der vier Grand Slam Turniere. Die French Open sind ein Sandplatzturnier und werden in der letzten Mai und der ersten Juni-Woche in Paris ausgetragen.

Von 1891 bis 1927 wurden sie im Racing Club Paris ausgetragen, bevor sie ins Stade Roland Garros umgesiedelt wurden.

Fußfehler
engl. Footfault
Der Füße dürfen während der Aufschlagbewegung und vor dem Treffen des Balles die Grundlinie nicht berühren oder überschreiten.
Der Schiedsrichter beim unerlaubten Übertritt des Aufschlägers den Arm hoch, die Handfläche zeigt zum Schiedsrichter, die Finger sind ausgestreckt und geschlossen.

Garros, Roland
Französischer Jagdflieger, begeisterter Rugby- und Tennisspieler. Er überquerte 1913 als erster Mensch mit dem Flugzeug das Mittelmeer. 1918 wurde er bei einem Luftkampf über dem Ärmelkanal abgeschossen. Nach ihm wurde das "Stade Roland Garros" benannt, in dem seit 1928 die French Open durchgeführt werden.

Grand Slam
Siege bei den vier Grand Slam Turnieren innerhalb eines Kalenderjahres.

Den Grand Slam gewannen 1938 Donald Budge, 1962 und 1969 Rod Laver, Maureen Connolly 1953, 1970 Margaret Court und 1988 Steffi Graf.

Grand Slam-Turniere
Die vier bedeutendsten Turnier der Welt:
Australian Open in Melbourne, French Open in Paris, Wimbledon in London, US Open in Flushing Meadows/New York

Griffband
Vollständige Ummantelung des Schlägergriffs, um Blasenbildung an den Händen zu vermeiden.
Viele Spieler unterschätzen die Bedeutung der Griffbänder, die auf die Griffschale gewickelt werden. Es wird unterschieden in Basisgriffbänder (direkt auf dem Griff) und Übergriffbänder (Overgrips). Einfache Basisbänder gegen Schockabsorption müssen mit Überbändern für den guten Griff gespielt werden. Die meisten Basisbänder spielen sich komfortabel, saugen den Handschweis auf und benötigen keine Overgrips.

Griffe
Haltung der Hand am Griffende des Schlägers. Für die unterschiedlichen Schläge gibt es unterschiedliche Griffe, alle mit englischen Bezeichnungen:
1. Continental: Schwacher Griff von oben auf das Griffende. Daumen und Zeigefinger bilden ein leicht nach links verschobenes V.
Griff für Aufschlag, Slice und Volley, meist von Serve-and-Volley-Spielern bevorzugt. Die Grundschläge sind etwas wackelig.
2. Semi-Western: Normaler Vorhandgriff. Die Hand ist hinter dem Griff. Das leicht angelegte Handgelenk bringt die Schlagfläche hinter den Ball.
Alle Vorhandschläge sind möglich, ohne den Griff zu verändern.
3. Extreme-Western: Topspingriff. Die Fingerspitzen liegen obenauf, der Arm ist oft angewinkelt. Der Schläger kann mit einer Peitschenbewegung steil über den Ball gezogen werden.
4. Semi-Eastern: Normaler Rückhandgriff. Die Faust zeigt Richtung Netz. Der Semi-Eastern ist für gerade Schläge und die leicht überrissene Rückhand geeignet.
5. Extreme-Eastern: Wenig angewandter Rückhandgriff (selten bei der Vorhand). Die Fingerknöchel zeigen nach vorn. Bei dieser Griffhaltung muß der Spieler zum Ausholen weit in die Knie gehen.
Griffstärke
Größenangabe des Schlägergriffs in Inch. In Deutschland haben sich Bezeichnungen von 1 bis 7 eingespielt:

Inches Griffstärke Umfang in mm
4 1/8 1 105
4 1/4 2 108
4 3/8 3 111
4 1/2 4 114
4 5/8 5 118
4 3/4 6 121
4 7/8 7 124

Grundlinienspiel
Aus dem hinteren Teil des Spielfeldes geschlagene Bälle. Der Spieler ist auf oder hinter der Grundlinie postiert.

Halbfinale
Vorschlussrunde oder Semifinale eines Turniers, die Runde der letzten Vier. Die Sieger der beiden Halbfinals erreichen das Finale. Manchmal wird unter den Verlierern der beiden Halbfinals der 3. Platz ausgespielt.

Halbvolley
Unmittelbar nach dem Absprung geschlagener Ball. Meist als Notschlag auf dem Weg zum Netz gespielt, wenn einem der Ball des Gegners vor die Füße springt und kein echter Volley mehr möglich ist.
Im modernen Tennis werden Halbvolleys auch von der Grundlinie gespielt, wenn die Zeit zum Ausholen nicht mehr reicht. Dadurch wird das Spiel schnell gemacht.

Kanonenaufschlag
So wird ein Aufschlag bezeichnet, der mit vollere Wucht ohne Schnitt gespielt wird. Es ist meist der 1. Aufschlag.

Kleinfeldtennis
Zwei Spieler bzw. 2 Zweiermannschaften spielen auf einem ca. 12 x 8 Meter großen, durch ein Netz oder eine Schnur von ca. 90 cm Höhe geteilten Feld. Als Spielfeld bietet sich die Fläche eines halben Tenniscourts an.
Gespielt wird mit Kurzschlägern (Methodic-Schläger) oder Kinderrackets und weichen Softbällen (keine Schaumstoffbälle, da anderes Flugverhalten!).
Der Aufschlag wird von der hinteren Begrenzungslinie ins Spiel gebracht, ein Ball darf einmal aufspringen.
Kleinfeldtennis ist eine kindgerechte Form des Tennisspiels für Kinder bis 9/10 Jahre und die methodisch beste Möglichkeit, Anfängern aller Altersklassen die Grundlagen des Tennisspielens beizubringen. Es ist sehr gut im Breitensport anwendbar.
Vorteile:
Es können viel mehr Kinder pro Tennisplatz sinnvoll beschäftigt werden (bis zu vier Kleinfelder auf einem Platz möglich.)
Platzgröße, Netzhöhe und Ballverhalten entsprechen den Möglichkeiten von Kindern bzw. Anfängern.
Erfolgserlebnisse stellen sich schneller ein.
Die technische Entwicklung wird automatisch positiv beeinflußt.
Die Einbeziehung von Motorik fördert ein vielseitiges Bewegungsrepertoire und beugt einseitigen Belastungen vor.

Längssaiten
Es sind die langen Saiten in der Bespannung, die senkrecht zum Schlägergriff verlaufen.

Lawn Tennis
Engl. Bezeichnung für Rasentennis

Außerhalb von England diente das "Lawn" nur dazu, sich vom mittelalterlichen "Tennis" abzugrenzen. Als sich der Sport Ende des 19. Jahrhunderts etablierte, verschwand die Bezeichnung Lawn.

Lenglen, Suzanne
Franz. Tennissportlerin (1899 - 1938) "Die Göttliche"

Linien
Das Spielfeld wird mit Linien markiert, Sie sind mindestens 5 cm breit.
Die Linien, die das Spielfeld an den Enden und an den Seiten begrenzen, werden "Grundlinien" bzw. "Seitenlinien (Einzel)" genannt. Parallel zu den Seitenlinien verlaufen im Abstand von 1,37 m die Seitenlinien für das Doppel.
In einem Abstand von 6,40 m werden parallel zum Netz auf beiden Seiten Linien gezogen, die "Aufschlaglinien" genannt werden. Die Fläche beidseitig des Netzes zwischen diesem und den Aufschlaglinien wird zwischen den beiden Seitenlinien durch eine Linie, "Aufschlagmittellinie" genannt, in zwei Hälften geteilt. Die Aufschlagmittellinie verläuft parallel zu den Seitenlinien. Sie muß 5 cm breit sein.
Die Grundlinien werden in gedachter Verlängerung der Aufschlagmittellinie durch eine 10 cm und 5 cm breite Linie, "Mittelzeichen" genannt, in zwei Hälften geteilt. Das Mittelzeichen wird innerhalb des Spielfeldes angebracht, im rechten Winkel zur Grundlinie und mit dieser verbunden.
Alle anderen Linien dürfen nicht schmäler als 2,5 cm sein und nicht breiter als 5 cm sein, mit Ausnahme der Grundlinie, die nicht breiter als 10 cm sein darf. Alle Linien müssen von gleicher Farbe sein.

Linienrichter
Linienrichter werden bei größeren Turnieren zur Unterstützung des Stuhlschiedsrichters (an der Seitenlinie, der Mittellinie, der Grundlinie und der Aufschlaglinie) eingesetzt. Sie müssen blitzschnell erkennen, ob ein Ball im Feld oder im Aus ist. Der Linienrichter an der Aufschlaglinie hat eine doppelte Aufgabe, da er beide Linien im Wechsel kontrollieren muß.

Longline
Ein Schlag, der parallel zur Seitenlinie geschlagen wird. Ein Longline-Ball eignet sich besonders als Passierschlag, wenn der Gegner bereits zum Netz aufgerückt ist und dadurch eine Spielfeldseite nicht mehr komplett abdecken kann.

Love
In der internationalen Zählweise die Bezeichnung für "Null". Love ist von der englischen Redewendung "to do something for love": etwas umsonst tun abgeleitet.
Love ist nicht, wie manchmal behauptet aus dem französischen "l´oeuf "(= Ei) entstanden - angeblich nach dem Ausdruck "duck´s egg" im Cricket.
Spätestens seit dem 17. Jahrhundert verwendete man den Ausdruck "to play for love", um Spiele ohne Geldeinsätze zu bezeichnen. Beim Tennis der Frühzeit wurde um viel Geld gespielt. "For Love" bedeutete, daß kein gewinnbringender Punkt erzielt wurde.

Matchball
Der Punkt vor dem Sieg. Deshalb bezeichnet man den Matchball international meist als "Matchpoint".

Mixed
Gemischtes Doppel aus einer Dame und einem Herren pro Mannschaft. Es wird nach den Doppelspielregeln gespielt. Diese Doppelkonkurrenz wird bei den Profis nur noch bei Grand Slam-Turnieren und beim Hopeman Cup gespielt. Seit 1989 gibt es auch keine Nationalen Meisterschaften mehr.

Netz
Die beiden Spielhälften werden durch ein Netz getrennt. Bevor beim Jeu de Paume das Netz eingeführt wurde, wurden Seile oder Leinen verwendet, an den Bänder herunter hingen.

Das moderne Netz besteht aus einem Kunststoffgeflecht, von einem Spannseil im Netzband gehalten. Rechts und links des Spielfeldes wird das Netz in einem Netzpfosten eingehängt. In der Mitte des Netzes beträgt die Höhe des Netzes 91,4 cm, an den Seitenpfosten 1,06 Meter. In der Mitte wird das Netz mit einem Netzhalter am Boden befestigt.

Das Netz muß den Zwischenraum zwischen den beiden Netzpfosten vollständig ausfüllen. Die Maschen des Netzes müssen so eng sein, daß ein Ball nicht hindurch kann.

Netzroller
Ball, der die Netzkante berührt und mit dadurch abweichender Flugbahn ins gegnerische Feld springt.

New Balls
Bei großen Turnieren gibt es in einem Match nach sieben Spielen (zzgl. Einspielzeit) und danach jeweils nach neun Spielen neue Bälle, da der Balldruck nachgelassen hat, bzw. der Filz verschmutzt oder abgenutzt ist.

Oberschiedsrichter
Berufungsinstanz bei Entscheidungen des Stuhlschiedsrichters in Regelfragen. Die Entscheidung des Oberschiedsrichters ist endgültig.

Passierball
Ein Ball, der am angreifenden Gegner vorbei gespielt wird, wird Passierball genannt.
Als Passierschläge eignen sich am besten Topspinschläge mit viel Vorwärtsdrall. Sie senken sich direkt nach dem Überqueren des Netzes und bereiten dem Netzspieler größere Probleme.
Der Standardschlag aus der Bedrängnis heraus ist der Longline-Passierball, da ein diagonal geschlagener Ball vom Angreifer leichter abgefangen werden kann.
Der wirkungsvollste Passierball wird kurz-cross geschlagen, ist aber zugleich in der Ausführung der technisch schwierigste.

Peitschenschlag
Bezeichnung für einen Topspinschlag mit sehr weiter Ausholschleife und einem extrem schnellen Über-den-Ball-ziehen mit dem Schlägerkopf.

Platzfehler
Unerreichbar abspringender Ball durch eine Unebenheit des Balles. Ein Platzfehler kommt auf einem Rasen- oder Sandplatz häufiger vor, da sich die Oberflächenstruktur der Grasnarbe oder der Asche bei starker Beanspruchung ändert. Aber auch bei Teppichböden oder Hardcourts können durch Witterungseinflüsse oder mangelhafte Verlegung Unebenheiten auftreten.

Platzieren
Der Ball wird genau an die gewünschte Stelle auf dem Spielfeld gespielt.

Platzpflege
Beseitigung von Unebenheiten und das Aufbringen von neuem Ziegelmehl. Die Deckschicht wird abgehobelt, das neue Material aufgetragen, eingearbeitet und gewalzt.
Nach jedem Match muß das Spielfeld mit einem Spezialnetz, das der Spieler hinter sich herzieht, abgezogen werden. Anschließend müssen die Linien mit einem Besen gekehrt werden. Bei Trockenheit sollte der Platz regelmäßig bewässert werden.

Quaterfinals (QF)
Viertelfinale eines Turniers, die Runde der letzten Acht.

Quersaiten
Die Saiten der Schlägerbespannung, die quer zum Griff verlaufen. Sie werden häufig mit ein bis zwei Kilogramm weniger bespannt.

Racket
Andere Bezeichnung für Tennisschläger.
International sind verschiedene Bezeichnungen gebräuchlich: Racquet, Raquette, Rakett, Rachetta.

Rangliste
Einstufung von Spielern und Spielerinnen nach Punkten, die bei Wertungsspielen gewonnen werden.
Es gibt unterschiedliche Ranglisten: Weltranglisten, Nationale Ranglisten, Verbandsranglisten, Bezirksranglisten, Vereinsranglisten.

Ranglistenturnier
Wettbewerb, dessen Ergebnisse zur Erstellung einer Rangliste ausgewertet werden. Ranglistenturniere werden im Turnierkalender des Bayerischen Tennis-Verbandes mit einem "R" gekennzeichnet.

Rasen
natürlicher Bodenbelag, der sehr viel Pflege verlangt. Rasentennis wird hauptsächlich in England gespielt. Es werden nur noch drei Damen- und fünf Herrenturniere auf Rasen ausgetragen.

Re-Break
Zweiter Aufschlagverlust in einem Match in Folge. Ein Spieler hat seinen Aufschlag verloren (Break). Er nimmt dann direkt im Anschluß seinem Gegner den Aufschlag wieder ab (Re-Break).

Regeln
Bestimmungen der International Tennis Federation (ITF), die alle Belange zur Durchführung der Sportart Tennis regeln.

Return/Rückschlag
Als "Return" wird der Rückschlag des Aufschlags bezeichnet. Er ist von der technischen Ausführung oft kein perfekter Vorhand- oder Rückhandschlag, da die Reaktionszeit des Rückschlägers sehr kurz ist. Die Ausholbewegung gerät kürzer, teilweise wird der Ball gar nur geblockt.
Bei Aufschlaggeschwindigkeiten von 170 bis 220 Kilometern/h muß ein Spitzenspieler einen Block-Return beherrschen.

Saiten
Die in den Schlägerkopf eingezogene Bespannung sind Saiten. Es wird in Naturdarmsaiten (werden heutzutage wenig gespielt) und Kunststoffsaiten unterschieden.
Ursprünglich wurden Tennisschläger ausschließlich mit natürlichen Saiten aus Kuh- und Schafsdärmen bespannt.
Heute werden über 95% der Schläger mit Saiten aus synthetischen Fasern gespannt. Man unterscheidet monofile (= eine einzige Faser) und multifile Saiten mit bis zu 1600 miteinander verwobenen Fasern. Die Elastizität einer Naturdarmsaite konnte trotz aller technischen Entwicklungen noch nicht erreicht werden.

Satz
Ein Satz besteht mindestens aus 6 Spielen, wobei ein Spieler für den Satzgewinn mindestens 2 Spiele Vorsprung haben muß (6:4 und 7:5). Bei 6:6 entscheidet der Tiebreak.

Satzball
Ein Punkt vor dem Satzgewinn.

Schiedsrichter
Da der Schiedsrichter (engl. umpire) auf einem zwei Meter hohen Stuhl zur besseren Übersicht über das Spielfeld sitzt, wird er auch Stuhlschiedsrichter (engl. chair umpire) genannt.

Schmetterball
engl. smash

mit großer Kraft gespielter, über Kopf angenommener Ball. Der Schmetterball sollte so hoch wie möglich getroffen und mit Handgelenkeinsatz geschlagen werden, ähnlich der Aufschlagbewegung. Der Spieler verlagert sein Körpergewicht auf das hintere Bein.

Schomburgk-Spiele
Zum Gedenken an den langjährigen verdienten Bundesleiter und Ehrenpräsidenten des Deutschen Tennis Bundes, Dr. Wilhelm Schomburgk, werden seit dem Jahr 1959 die Senioren-Mannschaftsmeisterschaften als "Schomburgk-Spiele" durchgeführt, seit 1968 auch für Seniorinnen. Mit Zwei-Drittel-Mehrheit bestimmte die Generalversammlung des DTB, daß ab 1977 nur jene Verbände an den Großen Schomburgk-Spielen der Damen und Herren teilnehmen können, die eine Rangliste aufgestellt haben.

Schuhe
Je nach Bodenbelag wird mit unterschiedlich besohlten Tennisschuhen gespielt. In der Halle und auf Teppichboden wird mit Schuhen ohne Profil gespielt.

Seitenwahl
Auslosung vor dem Match, wer auf welcher Spielfeldseite beginnt. Meist wird jedoch das Aufschlagrecht ausgelost. Der unterlegene Spieler darf dann die Seite wählen.

Seitenwechsel
Beim Tennisspiel werden die Spielfeldseiten jeweils nach 2 Spielen gewechselt. Um die Chancengleichheit zu wahren (z.B. Einflußnahme von Sonne und Wind auf den Aufschlag), sehen die Regeln den Wechsel der Spielfeldhälften in den vorgeschriebenen Pausen vor:
nach dem 1. Spiel und anschließend nach jeweils 2 Spielen.
Seit Januar 2000 gibt es keine Pause mehr nach dem 1. Spiel eines Satzes, der Seitenwechsel blieb erhalten.

Serve-and-Volley
Aufschlag und anschließender Netzangriff mit Flugball.
Der Aufschlag (engl. = serve) wird so ausgeführt, daß der Return des Gegners bestmöglich volliert werden kann.

Slice
engl. slice
Schlage mit Rückwärtsdrall
"Anschneiden" des Balls, der durch Herunterziehen des Schlägers auf ungerader Flugbahn leicht nach oben gelenkt wird.

Spielball
Als Spielball wird der letzte Ball vor dem Spielgewinn bezeichnet. Mögliche Spielstände sind damit 40:0, 40:15, 40:30 oder Vorteil.

Spielfeld
Das Spielfeld ist die durch Markierungslinien umgrenzte Fläche. Das Einzelfeld ist 23,77 m lang und 8,23 m breit. Das Doppelfeld ist nicht länger, aber 2,74 m breiter.

Spin
engl. spin
Durch "Anschneiden" erreichter Drall, Effet des Balls

Stoppball
Der Ball wird extrem verlangsamt zurückgespielt, so daß er unmittelbar hinter dem Netz niedergeht - meist unerreichbar für den entfernt stehenden Gegner.

Tennisarm
medizinischer Begriff für Beschwerden im Bereich des Ellenbogens. Durch starke Belastung des Ellenbogengelenks, z.B. falsche Technik, zu harte Bespannung des Schlägers) können die Ansätze der Beuge- und Streckmuskeln gereizt werden. Die Folge davon sind Schmerzen in den Fingern, in der Hand oder im Unterarm. Die Behandlung eines Tennisarms kann langwierig sein.

Tiebreak
Seit 1970 bei fast allen Turnieren eingeführte Abkürzung eines Satzes nach Gleichstand (6:6). Zum Satzgewinn ist der Vorsprung nur eines Spiels - sonst noch eines weiteren - erforderlich. Jeder Fehler zählt einen Punkt. Wer zuerst sieben Punkte mit mindestens zwei Punkten Vorsprung erreicht, gewinnt den Tiebreak und damit auch den Satz. Er wird in den Spielberichtsbogen mit 7:6 eingetragen. In Klammern steht das exakte Ergebnis des Satzes (7:5).
Bei der Durchführung des Tiebreaks beginnt der Spieler mit dem Aufschlag, der an der Reihe ist. Dann wechselt das Aufschlagrecht. Der Gegner hat nun zwei Aufschläge. Danach wechselt das Aufschlagrecht nach jeweils zwei Aufschlägen, bis der Gewinner des Tiebreaks feststeht. Nach sechs gespielten Punkten folgt ein Seitenwechsel ohne Spielpause.
Der Tiebreak wurde 1963 vom Amerikaner Jimmy van Alen erfunden.

Topspin
"Anschneiden" des Balls, der durch Hochreißen des Schlägers in eine Vorwärtsdrehung versetzt wird.
Je dynamischer der Schlägerkopf von unten nach oben über den Ball gezogen wird, desto mehr Vorwärtsdrall erhält der Ball.

Top Ten
Die zehn führenden Spieler/-innen einer Rangliste.

Umgreifen
Das Wechseln der Griffhaltung wird als Umgreifen bezeichnet.

Verdeckter Schlag
Der Gegner kann nicht erkennen, welchen Schlag sein Gegenüber spielen wird.

Volley
engl. volley
ein aus der Luft vor dem Körper angenommener Ball ("Flugball"), der den Boden noch nicht berührt hat.
Es wird zwischen einem hohen Volley oberhalb und einem tiefen Volley unterhalb der Netzkante unterschieden.

Vorhand
Grundschlag, bei dem die Innenfläche der Hand in Spielrichtung zeigt. Wenige Spieler spielen eine Vorhand mit beiden Händen am Griff.
Beim modernen Vorhandschlag ist die Fußstellung leicht offen. Die meisten Spieler benützen für den leichten Topspin den Semi-Western-Griff. Mit dem Blick wird der Ball fixiert. Die Ausholbewegung beginnt früh. Jetzt werden Schulter und Hüfte nach hinten aufgedreht, der Schläger wird mit nach hinten geführt. Der ganze Körper ist gespannt. Fliegt der Ball in der "vorausberechneten" Höhe an, entlädt sich die Körperspannung in einem explosionsartigen Schlag. Der Schlägerkopf wird über den Ball gezogen.
Wird eine extrem überrissene Topspin-Vorhand gespielt, geht der Spieler tiefer in die Knie und trifft den Ball etwa auf Höhe seiner Knie.

Vorteil
engl. advantage
Der Spieler, der nach dem Einstand (40:40) einen Punkt gewinnt, hat "Vorteil". Zum Spielgewinn benötigt er einen weiteren Punkt.

Weltrangliste
Die Spieler/innen werden aufgrund ihrer Spielergebnisse bei Turnieren nach Punkten eingestuft. Die Weltrangliste der Herren wird von der ATP-Tour erstellt, die für die Damen von der WTA-Tour. Jeden Montag erscheinen aktualisierte Weltranglisten.

Wettspielordnung
Die Mitgliedsversammlung des Bayerischen Tennis-Verbandes hat eine Wettspielordnung beschlossen, die für alle vom BTV veranstalteten Wettspiele gilt. Alle Spieler haben diese Regeln und Bestimmungen zu befolgen. Die BTV-Wettspielbestimmungen können von den DTB-Wettspielbestimmungen abweichen, ebenso von den Vorschriften der ITF.

Wimbledon
"The All England Championships" in London sind eines der vier Grand Slam Turniere. Wimbledon wird in der letzten Juniwoche bis zum 2. Sonntag im Juli gespielt.

Winner
Schlag, mit dem ein direkter Punkt erzielt werden konnte. Man bezeichnet aber auch einen direkten Punkt beim Return oder den Punkt nach einem Schlag voller Risiko als Winner.

Zauberball
Als Zauberball wird der Schlag des Balles durch die Beine beim Rückwärtslaufen bezeichnet. wenn der Schlag gelingt, ist der Publikum im Stadion begeistert und der Gegner reichlich verwirrt. Der Zauberball wird von etlichen Spielern bewußt trainiert.

Zählweise
Auf Geldeinsätze und Spielwetten im 14. Jahrhundert in Frankreich geht wahrscheinlich die seltsame Zählweise der Punkte "15 - 30 - 40" zurück. So setzte man zum Beispiel ein "gros denier", der wiederum einen Wert von 15 "denier" hatte. in einem Satz, der damals oft aus vier Spielen bestand, wurden also 4 mal 15 "deniers" gesetzt: 15 - 30 - 45 - 60. Im 16. Jahrhundert wurde wahrscheinlich aus lauter Bequemlichkeit "45" durch "40" ersetzt.
Wenn nach den aktuellen Regeln beide Spieler die gleiche Punktzahl haben, nennt man das Einstand oder "Deuce". Ein Spiel ist dann erst entschieden, bis ein Spieler zwei Punkte Vorsprung hat. Der Spieler, der zuerst sechs Spiele hat, gewinnt den Satz, unter der Voraussetzung allerdings, daß er auch dabei 2 Spiele Vorsprung hat. Steht es 6:6, entscheidet der Tiebreak.

Quelle: http://www.planetsport.at